Ein wichtiges Thema auf dem Mittelrhein Weinbautag 2020 waren DGC (Districtus Germania Controllatus) & GAP (gemeinsame Agrarpolitik)
Weinbaupräsident Heinz-Uwe Fetz eröffnete den Mittelrhein Weinbautag 2020 mit seiner Bilanz des vergangenen Jahres. Die Winzer sind mit der Weinqualität sehr zufrieden, weil sie eine aufwändige selektive Lese durchgeführt hatten. Die geerntete Menge lag um 25% unter dem Durchschnitt.
Weinrechtsreform und das Gütesiegel DGC auf dem Mittelrhein-Weinbautag
Aktuell wichtigstes Thema auf dem Weinbautag ist die geplante Weinrechtsreform. Das in Deutschland aktuell gültige Klassifikationssystem für Weine basiert auf dem Mostgewicht. Dieses Klassifikationssystem soll durch ein herkunfts- und lagenorientiertes System ersetzt werden. Als Orientierung soll der Grundsatz dienen, »Je enger die Herkunft, desto höher das Qualitätsversprechen«. Es gibt folgende Überlegungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
- Einführung von bundeseinheitlichen Mindestkriterien für geschützte Weinnamen
- Höhere Qualitätsanforderungen für Weine mit engeren geografischen Bezeichnungen
- Das deutsche Qualitätsweinsystem soll in das europäische Geoschutzsystem übertragen werden.
Laut Ministerium soll zu diesem Zweck das Gütesiegel DGC eingeführt werden. Diese Abkürzung steht für Districtus Germania Controllatus. Bei der Bezeichnung DGC werden »Bereich/Großlage/Gemeinde« angegeben, weil man kennzeichnen möchte, dass es sich um profilierte Weine handelt. Weit strengeren Kriterien unterliegt die »Einzellage«. Sie soll den Namen »DGCs« (Districtus Germaniae Controllatus Situs) tragen, weil das Ministerium eine Parallelität zu den Weinkennzeichnungen in Italien, Frankreich und Österreich schaffen möchte.
Der Weinbauverbandes Mittelrhein präferiert ein Geoschutzsystems in drei Stufen, weil es einfacher und transparenter ist.
- Gebietswein (Basis),
- Ortswein (Mitte) und
- Lagenwein (Spitze).
GAP gemeinsame Agrarpolitik auf dem Mittelrhein-Weinbautag
Die gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) war ein Schwerpunktthema auf der Weinbautagung. Hierbei ging es um die nächste Förderperiode im Zeitraum 2021 bis 2027. Der Weinbauverband Mittelrhein fordert, die Steillagenförderung in die erste Säule der GAP-Förderpolitik aufzunehmen, weil man alte historische Kulturlandschaften pflegen und erhalten möchte. In der ersten Säule sind der Bereich Digitalisierung und Klimawandel enthalten, denn sie sind wichtig für das Erreichen der Klimaziele.
Bei der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union wird aktuell der Green Deal diskutiert. Das sind die EU-Biodiversitätsstrategie bis 2030 und die EU-Klimaneutralität bis 2050. Weil man höhere Umwelt- und Klimaschutzambitionen durchsetzen möchte, muss mehr Geld in den EU-Haushalt eingestellt werden.
Zum Thema Green Deal arbeitet der Weinbauverband Mittelrhein aktuell ein Positionspapier aus. Bezüglich des Anwenderschutzes im Pflanzenschutz fordert der Weinbauverband Mittelrhein eine praktikable und umsetzbare Lösung weil die Winzer Rechtssicherheit brauchen.
Soweit das Wichtigste vom Mittelrhein-Weinbautag 2020, das Gütesiegel DGC und die GAP.
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